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Bourbon vs. Whisky – Ein umfassender Vergleich

Heute möchte ich euch über den Unterschied von Bourbon und Whisky aufklären. Oft werde ich gefragt wo da die Unterschiede sind oder ob es überhaupt welche gibt. Auch höre ich oft: „das ist doch alles dasselbe“. Und ein kann ich euch versichern, das ist es nicht!

In der Welt der Spirituosen ist Whisky ein Oberbegriff, der eine Vielzahl von Herstellungsstilen und Geschmacksrichtungen umfasst. Innerhalt dieser Kategorie sticht Bourbon als eine besonders beliebte und gesetzlich definierte Variante hervor. Ich erkläre euch hier, was diese Getränke so einzigartig macht und wo die Unterschiede liegen.

Kurz und knapp Vorweg

Whisky ist eine Spirituose, die durch die Fermentation, Destillation und Reifung von Getreide hergestellt wird. Die weltweit bekannten Varianten, Scotch, Irish, Canadian und Japanese Whisky, haben jeweils ihre eigene Tradition und Geschichte.

Bourbon ist eine besondere Art von Whisky, die in den USA, vor allem in Kentucky, beheimatet ist. Er hat sich in den letzten Jahrzehnten auch international einen Namen gemacht und steht für einen vollmundigen, süßlichen Geschmack.

Whisky im Blumenfeld 4

Gesetzliche Vorgaben und Herkunft

Whisky

  • Vielfalt: Whisky wird in verschiedenen Ländern produziert und unterliegt jeweils eigenen gesetzlichen Bestimmungen, z.B. beim schottischen Scotch oder dem irischen Whiskey.
  • Regionale Unterschiede: Jede Region bringt eigene Geschmacksprofile hervor, bedingt durch lokale Getreidesorten, Wasserquellen und Herstellungsverfahren.

Bourbon

  • Amerikanische Herkunft: Bourbon muss in den USA produziert werden. Zwar wird er oft mit Kentucky assoziiert, jedoch kann Bourbon in jedem US-Bundesstaat hergestellt werden.
  • Gesetzliche Anforderungen: Nach US-Recht muss Bourbon mindestens 51 % Mais enthalten. Zudem ist festgelegt, dass der Rest der Maische aus Roggen, Weizen und gemälzter Gerste bestehen darf.
Weizenfeld 4

Zutaten und Herstellungsprozess

Whisky allgemein: Kann aus verschiedenen Getreiden wie Gerste, Roggen, Mai uns Weizen hergestellt werden.

Bourbon: Setzt einen hohen Maisanteil voraus (mindestens 51 %). Dies verleiht ihm typischerweise einen süßeren Geschmack im Vergleich zu Whiskys, die einen höheren Anteil an Roggen oder Gerste enthalten.

Herstellungsverfahren

Hierzu gebe ich euch eine ausführliche Darstellung der Herstellungsverfahren, was den grundlegenden Unterschied zwischen Bourbon und anderen Whiskytypen ausmacht:

Mälzen und Maischen

Mälzen

  • Bei Scotch und anderen Whiskysorten: Bei der Herstellung von beispielsweise Scotch wird oft Gerste gemälzt. Das bedeutet, die Gerste wird eingeweicht, zum Keimen gebracht und anschließend getrocknet. Oft sogar über Torffeuern, was dem Endprodukt zusätzliche, rauchige Noten verleihen kann.
  • Bei Bourbon: Da der Hauptbestandteil bei Bourbon Mais ist und wie wir jetzt wissen mindestens 51 %, spielt das Mälzen hier eine deutlich geringere Rolle. Es kann jedoch vorkommen, dass ein kleiner Anteil gemälzter Gerste zur Unterstützung der Fermentation hinzugefügt wird.

Maischen

  • Allgemein: In diesem Schritt wird das gemahlene Getreide (egal ob Mais, Gerste, Roggen oder Weizen) mit Wasser vermischt, um die Stärke in vergärbare Zucker zu verwandeln.
  • Unterschiede:
    • Bei Bourbon steht der Mais im Vordergrund, was dem Maischebrei eine besonders süßliche Basis gibt.
    • Bei anderen Whiskys können je nach Rezeptur verschiedene Getreidemischungen verwendet werden, was den Grundcharakter und die Komplexität beeinflusst.

Fermentation

  • Prozess: Das entstandene Maischewasser wird in Gärbehältern (oft aus Edelstahl oder Holz) mit Hefe versetzt. Die Hefe wandelt die Zucker in Alkohol um.
  • Einfluss auf das Endprodukt:
    • Dauer und Temperatur: Bei amerikanischen Whiskeys, also auch Bourbon, dauert die Fermentation meist nur wenige Tage (häufig zwischen 3 und 5 Tagen).
    • Hefeart: Unterschiedliche Hefestämme können verschiedene Geschmacksnuancen erzeugen. Bei Bourbon wird oft auf Hefestämme gesetzt, die eine kräftigen, süßen Geschmack begünstigen, während andere Whiskyregionen auch längere oder variablere Fermentationsprozesse haben, was zu anderen Aromen führt.

Destillation

Ziel der Destillation

Durch Erhitzen der fermentierten Maische („Wash“) wird der Alkohol verdampft und anschließend kondensiert. Dabei konzentriert sich der Alkohol und bestimmte Geschmacksstoffe werden hervorgehoben.

Destillationsverfahren

Andere Whiskysorten (z.B. Scotch):

  • Pot Stills: Hierbei werden traditionelle Kupferbrennblasen verwendet, die in kleineren Chargen arbeiten. Diese Methode führt oft zu einem komplexeren Aromaprofil, da sie neben dem reinen Alkohol auch fein abgestimmte Geschmacksnuancen extrahiert.
  • Unterschiede in der Technik: Die Wahl zwischen Pot Still und Column Still beeinflusst maßgeblich die Geschmacksintensität und Komplexität des Endprodukts.

Bourbon:

  • Anlagen: Häufig wird in den USA die kontinuierliche Destillation in sogenannten Column Stills genutzt, da diese eine effiziente und gleichmäßige Produktion ermöglichen.
  • Rechtliche Gesetze: Nach US-Vorschriften darf die Destillation von Bourbon einen maximalen Alkoholgehalt von 80 % Vol. nicht überschreiten. Diese Regel stellt sicher, dass genügend Geschmacksträger im Destillat verbleiben, die später in der Reifung ihr Aroma entfalten.

Fassreifung

Andere Whiskysorten:

  • Gebrauchte Fässer: Viele Whiskys, wie beispielsweise Scotch, reifen in gebrauchten Eichenfässern. Oft in solchen, die zuvor Sherry, Bourbon oder andere Spirituosen enthielten.
  • Geschmacksprofil: Diese Fässer geben dem Whisky eine subtile Komplexität, die von den vorherigen Inhalten des Fasses beeinflusst wird. Das Endergebnis ist häufig ein harmonisch abgestimmtes, aber weniger intensives Holz- und Vanillearoma als bei Bourbon.

Bourbon:

  • Neue, ausgebrannte Eichenfässer: Ein entscheidendes Unterscheidungsmerkmal von Bourbon ist die obligatorische Reifung in neuen, innen ausgebrannten Eichenfässern.
  • Auswirkung der Verkohlung: Die Verkohlung des Fasses sorgt dafür, dass sich Aromen wie Vanille, Karamell und Röstaromen intensiv entwickeln. Gleichzeitig werden Tannine und andere Holzstoffe freigesetzt, die dem Bourbon seinen charakteristischen, vollmundigen Geschmack verleihen.
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Zusätzliche Reifungsaspekte

  • Klimatische Einflüsse: Der Lagerort (Klima, Luftfeuchtigkeit, Temperaturunterschiede) spielt eine bedeutende Rolle. In Kentucky etwa sorgen warme Sommer und kalte Winter für einen ständigen Wechsel von Expansion und Kontraktion des Holzes, was den Kontakt zwischen Spirituose und Fassinhalt intensiviert.
  • Lagerdauer: Auch wenn Bourbon gesetzlich kein Mindestalter vorschreibt (außer bei „Straight Bourbon“ mindestens zwei Jahre), entscheiden sich viele Produzenten für längere Reifungszeiten, um ein ausgewogenes und reichhaltiges Geschmacksprofil zu erzielen.
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Abfüllung und Harmonisierung

  • Reduktion: Nach der Reifung wird der Whisky häufig mit Wasser auf die gewünschte Trinkstärke (in der Regel zwischen 40 % und 50 % Vol.) verdünnt. Dies ermöglicht es, die intensiven Aromen zu harmonisieren.
  • Endabstimmung: In einigen Fällen wird der Whisky noch einige Zeit in Tanks gelagert, um sicherzustellen, dass sich alle Aromen optimal verbinden, bevor die Abfüllung erfolgt.

Geschmack und Aroma

Andere Whiskysorten

  • Vielfältig: Der Geschmack kann stark variieren. Beispielsweise zeichnen sich schottische Whiskys oft durch rauchige, torfige Noten aus. Insbesondere jene aus der Region Islay, während irische Whiskey meist leichter und fruchtiger sind. Falls ihr euch mehr für irische und schottische Whiskys interessiert habe ich hier bereits einen ausführlichen Beitrag zu den beiden Sorten geschrieben.
  • Komplexität: Abhängig von der verwendeten Getreidemischung, der Wasserquelle und dem Reifungsprozess entstehen ganz unterschiedliche Geschmacksprofile. Von mild und blumig bis hin zu kräftig und würzig.

Bourbon

  • Süße und Würze: Dank des hohen Maisanteils bietet Bourbon meist süßliche Aromen, die an Karamell, Vanille und Honig erinnern.
  • Holzige Nuancen: Die Reifung in neuen, ausgebrannten Fässern verleiht zusätzliche Noten von geröstetem Holz und Gewürzen.

Kurz Zusammengefasst

Jeder Bourbon ist ein Whisky, aber nicht jeder Whisky ist ein Bourbon. Bourbon hat spezifische gesetzliche Anforderungen hinsichtlich Herstellung, Zutaten und Lagerung, während Whisky als Überbegriff für verschiedene Stile weltweit dient.

Das Herstellungsverfahren ist ein zentraler Faktor, der die Geschmacksunterschiede zwischen Bourbon und anderen Whiskys ausmacht. Während beide Produkte den gleichen Grundprozess – von der Fermentation über die Destillation bis hin zur Reifung – durchlaufen, bestimmen schon kleine Unterschiede in den einzelnen Schritten den Charakter der Spirituose.

Egal ob Bourbon-Liebhaber oder Fan anderer Whiskysorten. Das Verständnis der unterschiedlichen Herstellungsmethoden und Zutaten bieten einen spannenden Einblick in die Welt der Spirituosen. Die feinen Nuancen zwischen den Sorten machen jeden Schluck zu einem Erlebnis und laden dazu ein, immer wieder neue Varianten zu entdecken.

Whisky in den Highlands 1

Empfehlungen

Und wer sich jetzt noch immer nicht entscheiden kann, der „testet“ sich einfach mal durch. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Damit euch die Entscheidung nach einem „Einsteiger“ Modell nicht allzu schwer fällt, habe ich euch hier mal ein paar gute Bourbons und andere Whiskys aufgelistet. Diese haben ein gutes Preissegment und starten entspannt im Geschmacksprofil.

Bourbon – Evan Williams Black Label

Beschreibung:

Mit einem kräftigeren und intensiveren Geschmacksprofil bietet Wild Turkey 101 eine komplexe Mischung aus süßen und würzigen Noten.

Bourbon – Wild Turkey 101

Eine Flasche Wild Turkey 101 Bourbon Whiskey.

Beschreibung:

Mit einem kräftigeren und intensiveren Geschmacksprofil bietet Wild Turkey 101 eine komplexe Mischung aus süßen und würzigen Noten.

Jameson Irish Whiskey

Jameson Irish Whiskey min

Beschreibung:

Ein weicher und leicht fruchtiger Irish Whiskey, der sich durch seine milde Würze und angenehme Balance auszeichnet. Ideal zum puren Genuss oder in Cocktails.

Famous Grouse Scotch Whisky

Beschreibung:

Dieser schottische Blend überzeugt durch einen ausgewogenen und zugänglichen Geschmack. Er bietet einen angenehmen Mix aus malzigen, fruchtigen und leicht würzigen Noten – ideal für den Erstkontakt mit Scotch.

Glenfiddich 12 Jahre – Schottischer Single Malt

Glenfiddich 12 Years min

Beschreibung:

Der Glenfiddich 12 Jahre ist ein klassischer schottischer Single Malt, der sich durch seine weichen und fruchtigen Aromen auszeichnet. Mit Noten von Birne, frischen Äpfeln und einem Hauch von Eiche bietet er ein rundes, harmonisches Geschmacksprofil. Er ist besonders beliebt bei Einsteigern, da er den typischen Charakter eines Single Malts vermittelt, ohne zu komplex zu sein.

Japanischer Suntory Toki

Beschreibung: Suntory Toki ist ein erfrischender und zugänglicher japanischer Whisky. Er besticht durch sein leichtes, fruchtiges Profil mit Noten von grünem Apfel und Zitrusfrüchten sowie einer dezenten Würze. Dank seines ausgewogenen Charakters eignet er sich hervorragend als Einstieg in die Welt des japanischen Whiskys.

Fazit

Meine Empfehlungen bieten einen guten Startpunkt, um sich in der vielfältigen Welt der Whiskys zurechtzufinden. Sei es der süßliche und charakteristische Bourbon oder die abwechslungsreichen Geschmacksprofile anderer Whiskys. Viel Spaß beim Probieren und Entdecken deines neuen Lieblingswhiskys!

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Slàinte Mhath, euer Mario

Whisky im Hafen 1

 

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